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Menschen zuhören - Anliegen ernst nehmen

Gespräch mit Hanspeter Achermann, Stadtrat Sempach

Seit sieben Jahren engagiert sich Hanspeter Achermann im Stadtrat von Sempach. Er ist überzeugt: «Im Amt als Sozialvorsteher ist es mir wichtig, dass ich nahe bei den Menschen bin.»

Im kleinen schmucken Städtchen ist das Gemeindehaus oder eben das Stadthaus nicht einfach zu finden. Der Sitz der Regierung findet sich gleich nach dem Ochsentor an der Stadtstrasse. Beim Betreten des Stadthauses wird schnell klar, im Städtchen kennen sich Bürgerin und Bürger noch und auch der Sozialvorsteher wird mit «grüezi Hanspeter» angesprochen. «Es ist mir ein Anliegen, nahe bei den Menschen zu sein.» Dies pflegt der Stadtrat auch an verschiedenen Anlässen der Gemeinde oder bei seinen Besuchen im Alters- und Pflegezentrum. «Es ist für mich selbstverständlich, dass ich ab und zu, wie am Cleanup Day der der Jugendarbeit mit einer Gruppe Jugendlicher losziehe und mit ihnen Abfälle einsammle.» In solchen Situationen ist es spannend zu erleben, dass Kinder und Jugendliche überrascht sind, dass auch in Sempach Littering zunehmend zum Problem wird.

Freiwillige Arbeit, wertvoll und zufriedenstellend
Ein besonderes Anliegen des Sozialvorstehers ist die Freiwilligenarbeit. Hanspeter Achermann ist überzeugt: «Freiwillig erbrachte Arbeit ist eine tragende Stütze für eine solidarische und zufriedene Gesellschaft.» Für Jugendliche, Erwachsene und für Menschen im Pensionsalter ist dies ein spannendes und herausforderndes Tätigkeitsfeld. Unlängst wurde er von einem Mann, der kürzlich pensioniert wurde angesprochen. «Es stellte sich heraus, dass er in seiner beruflichen Tätigkeit mit Computer arbeitete. Ich versicherte, dass solche Fähigkeiten immer gefragt sind und vermittelte einen Kontakt», erzählt der Sozialvorsteher. Kurze Zeit später war von ihm im Programm der Senioren ein Computerkurs ausgeschrieben. «Oft bekomme ich die Rückmeldung von Engagierten, wie wertvoll und zufriedenstellend es ist, freiwillig Menschen zu begleiten und zu unterstützen.»


Männer-Stammtisch im Alterswohnheim

Nach sieben Jahren hat sich der 68jährge Stadtrat Hanspeter Achermann entschieden, als Sozialvorsteher per Ende August zurückzutreten. Rückblickend stellt er fest: «Ich versuche den Grundsatz zu leben, mehr gestalten und weniger verwalten. Die Zeit als Stadtrat war eine wertvolle Zeit, denn mit Überzeugungs- und Vernetzungsarbeit konnte ich einiges erreichen, wie die Einsetzung einer Alterskommission.» Etwas schmunzelnd ergänzt er: «Oft sind es die kleinen Begegnungen oder Ideen, die etwas bewegen, wie ein Stammtisch für Männer im Alterszentrum. Dieser findet in der Zwischenzeit regelmässig statt und wird von rüstigen Rentnern gestaltet.» Die Idee dazu ergab sich, als dem Sozialvorsteher auffiel, dass Frauen im Alterswohnheim weit mehr Besuche empfangen als die Männer.

Für soziale Anliegen kämpfen
«Ob und wo ich mich künftig engagieren möchte, das lasse ich im Moment offen», versichert der Sozialvorsteher. Eines ist unbestritten, mit seinem Erfahrungshintergrund und der langjährigen Tätigkeit in Institutionen und in der Politik kann Hanspeter Achermann im Sozialbereich nach wie vor Knowhow einbringen.

Mit Überzeugung meint Hanspeter Achermann: «Als ehemaliger Leiter sozialer Institutionen, in meiner Beratungstätigkeit als Supervisor und im politischen Amt als Stadtrat von Sempach versuchte und versuche ich immer Menschen zuzuhören, ihre Situationen ernst zu nehmen, um ihre Nöte und Anliegen zu verstehen. Dies gibt mir die nötige Gewissheit und Überzeugung, für Anliegen und soziale Themen einzustehen und dafür zu kämpfen.»/wm

24.März
2023

Von Werner Mathis